Ich werde dir von deinem Tod erzählen. Bleib stehen. Sieh mich an. Nicht wie ein Held wirst du sterben, schon gar nicht unter Schmerzen. Hast du nicht geschwiegen, wenn sie mich schmähten? Ich kenne des Menschen nicht. Waren das nicht auch deine Worte? Nein – ein Held warst du nie. Ich warf die Karten über dich und fand dich im Haus des Gauklers. Und seither weiß ich, dein Tod wird ein Dieb sein in der Nacht. Du gehst? Halt! Leicht wirst du sterben wie dieses welke Blatt im Sand. Ich sage es voraus, und sei dessen gewiss. Man nennt mich eine Hexe, und wer von mir die Zukunft erfahren soll, dem künde ich die Wahrheit des Tarot! Du lachst?! An einem Herbsttag wird es geschehen, wo das Lächeln der Rose verblasst und die Umarmung der Rebe verdorrt ist. Ich werde an jenem Tage im Steinwender wie so oft auf dich warten, und weil du nicht kommst, werde ich mich niederlegen und schlafen und nicht von dir träumen. Von niemandem werde ich träumen, weil mein Schlaf schon lange wie der Wind ist, der unter dem Himmel zu den Sternen hinauf weht und nichts von ihnen zurückbringt. Und während ich unter dem Himmel dahin treibe, weiß ich, wohin, wirst du meinen schwarzen Raben anrufen und ihm sagen, dass du nicht mehr in den Steinwender kommst. Flüstern wirst du eingedenk früherer Absagen – und wenn der Dorn der Treulosigkeit auf deiner Zunge schmerzt, fürchte die Stachelhexe – sie sticht! Davon stehlen wirst du dich, und wenn ich von deinem Anruf erfahre, werde ich nicht: Es ist gut! sagen, denn das wäre eine Lüge, und ich werde nicht mehr lügen, weinen, spotten oder heucheln, ich werde nicht mehr schreien und nicht stolzen Hauptes davon gehen. Ich werde DANKE sagen und dich vergessen – leise, wie wenn ein welkes Blatt am Zweig stirbt und davon schaukelt, weiß ich wohin? Warum sollte ich nach dir suchen oder dich am Himmel jagen, eine Krähe wie dich? Nebel unter meine Flügel, Staub unter meinen Fuß -. Ich werde mich in einen Stein verwandeln – denn ich kann zaubern, wie du weißt -, und einst werde ich vielleicht ein Erdrauchzweig. Und wenn die Feuerstürme über mich hinweg brausen, will ich zu Asche werden – grau wie dein Tod.